Ahnen- und Familienforschung Vog(e)lgsang
als 1764 einfach das "e" verschwand

Laub - Hausnummer 20 

Hausname: Schmiedkarl, Schmiedwasti, Veitenmichel, 1801 und 1760 Fackhlerhäusl.

In der Hauptgüterconscription von 1752 wird diese Sölde beschrieben:

Franz Fackhler, besitzt eine Sölde, die zum Catenamt Wemding gehört, mit Erbrecht, fourage 26 xr. 1 hl., Hoffuß 1/16.

Er besitzt an eigenen Gütern: 49 Peet Acker, 3 Peet Krautgarten, 1 ½ Tgw. Wiesen. Davon gibt er Steuer: 1 fl. 20 xr.

Er hat noch 1 Tgw. Wiesen, wovon er zum Thumkapitl Eichstätt, Castenamt Wolferstatt, jährlich 1 fl. 45 xr. gibt.

Im Hofanlagebuch von 1760 steht: Benno Praun (Veit Voglgsang) ufm Fackhlerhäusl, besitzt eine Sölde, zum Castenamt Wemding gehörig, mit Erbrecht, Hoffuß 1/16, fourage 27 ¼ xr., Herdstatt 25 xr. Jagdwarwerk 3 ¾ xr.

Besitzer:

Als 1. sicher genannter Besitzer erscheint in den Übergabsbriefen Franz Fackhler. So z.B. im Übergabsbrief der Apollonia Götzin vom 16.12.1718. Franz Fackhler ist weiter genannt 1742 im 1. Scharwerchbuch des Pflegegerichtes Wemding und im Hauptgüterverzeichnis von 1752. Im Jahre 1760 erscheint auf der Sölde Benno Praun. Da nun der Band der Übergabsbriefe von 1751 – 1756 fehlt, lässt sich nicht feststellen, wann der Franz Fackhler seine Sölde übergeben bzw. verkauft hat. Er muß dieselbe an den Bierpreu Johann Praun verkauft haben. Und dieser übergab sie dem Vater Benno Praun. Denn lt. Brief vom 07.03.1765 verkauft der Tafernbräu Johann Praun seinem leiblichen Vater Benno Praun, Bierzapfler Nr. 57, seine Söldenbehausung zwischen Johann Fezer und Joseph Löffladt um 500 fl. Derselbe Benno Praun vertauscht nunmehr nach dem gl. Brief diese Sölde Nr. 20 seinem Tochtermann Veit Voglgsang, Söldner, auf Nr. 55, wofür dann Benno Praun die Söldenbehausung Nr. 55 eintauscht, die neben Erasmus Seefriedt und Ignaz Gramb gelegen ist.

Veit Voglgsang ist geboren am 11.06.1736 in Nordhausen, gestorben am 05.10.1809, heiratet am 07.02.1764 die Margareta Praun, Tochter des Benno Praun, Bierzapflers. Sie ist geboren am 25.12.1743 und am 24.01.1812 gestorben.

Veit Voglgsang kam von Nordhausen, Württemberg, als Knecht zu der Witwe Anna Maria Löffladt Nr. 55. Es war im Jahre 1747. Lt. Schenkungsbrief vom 20.11.1761 schenkte Anna Maria Löffladt diesem ihrem Knechte, der bereits 15 Jahre in ihrem Dienste stand, für seine treuen Dienste ihre Söldenbehausung mit Stadl und Gärtl zwischen Ignaz Gramb und August Seefridt, Metzger, mit Zugehörungen. Angeschlagen auf 500 fl. Sie hatte keinen Notherbeb. Sie schenkte ihm am gl. Tage ihr Feldlehen, den Riedkrautgarten und das Hofbeet um 500 fl. Am 22.09.1763 erlässt sie ihm auch die 500 fl.

Veit Voglgsang schließt den Ehevertrag lt. Brief vom 05.01.1764 mit Margareta Praun, der Tochter des Zapfenwirtes Benno Praun mit Walburga. Die Braut bringt ihm 1000 fl. Heiratsgut, 500 fl. in Bargeld, 500 fl. In Gütern und eine Ausfertigung. Am 07.02.1764 war die Trauung.

Die Sölde Nr. 20 erhielt dann Veit Voglgsang lt. Brief vom 07.03.1765. Auf dieser Sölde hatte er mehr Bewegungsfreiheit als auf Nr. 55!

Am 06.06.1764 schenkte Anna Maria Löffladtin dem Veit Voglgsang, ihrem ehemaligen Knecht, den sie als ihr Kind angenommen hatte, auch noch ihren Erbteil von der Erbschaft der Maria Tauserin von Oberwilflingen in der Höhe von 1531 fl. 30 xr.

Dieser Veit Voglgsang und seine Frau Margareta geb. Praun hatten ein schönes Anfangen. Sie konnten die Sölde weiter ausbauen. Geld war da.

Lt. Brief vom 01.07.1791 übergeben Veit Voglgsang und seine Frau Margaretha ihrem eheleiblichen Sohn Johann Michael Voglgsang ihre Söldenbehausung mit Stadl, Garten und Hofraithung zwischen Johannes Fezer und Franz Pfefferer mit Dareingabe von 1 Kuh, 1 Rauppen, eigene Güter und ¼ Deutschherrliches Lehen, das in 6 Morgen Acker und Wiesen besteht, dann ¾ Tgw. Wiesen neben der Heilingwiese, 2 Beet Acker, 3 Beet Acker, 5 Beet Krautgarten, alles um 2100 fl. Davon darf er 800 fl. als Heiratsgut behalten.

Lt. Heiratsbrief vom 01.07.1791 schließt er dann den Ehevertrag mit Salome Rauch, Tochter des Bernhardt Rauch und Margaretha Nr. 61. Die Braut bringt in die Ehe eine Ausfertigung und 1500 fl. Heiratsgut, davon 550 fl. Geld, 950 fl. in Gütern: 5 ½ Peet Acker im Katzengarten, 4 Peet Acker im steinernen Feld, 6 Peet Acker im Krautgarten Feld, 3 Peet Kälberacker, 3 Peet Schriemer, 2 ½ Peet in der Höll, ½ Tgw. zweimädige Wiesen an der Rorach, 1 Peet Krautgarten. Dazu kommt noch 1 Kuh, 1 Rauppen, 1 Ehehaltenbett.

Am 02.09.1791 erhält er von Nr.61 kaufsweise überlassen 1 Tgw. einmädige Wiesen beim Öttinger Weg und 2 Peet Hargarten um 200 fl.

In der Fassion vom 18.11.1808 schildert Michael Voglgsang seinen Besitz: Fassion des Michael Voglgsang. Lehenbauer und ¼ Höfler.:

Die Sölde beim Veitenmichel. Ein gemauertes Wohnhaus, Stadl, ganz kleiner Grasgarten, Gemeinderecht, Nutzanteil an den unverteilten Gemeindegründen, Weiderecht für 8 St. Vieh Landgericht und Rentamt Graisbach.

¼ Lehengut, das vormals zur Ordenscommendo Öttingen gehörte und jetzt zum Rentamt Graisbach, wird zubauweise besessen. Großzehent nach Graisbach, Klein- und Blutzehent zur Pfarrei Laub.

Die aufgeführten Grundstücke von Nr. 7 – 12 hat er von der Schwiegermutter Margareta Rauch erhalten um 950 fl. lt. Brief vom 01.07.1791. Davon wurden 2 Stück verkauft um 320 fl.

Er besitzt weiter ¼ Dullenhof zu Felde, den er im Jahr 1791 um 750 fl. erworben hat. Derselbe beträgt 11,87 Tgw. Besitz: 24,69 Tgw.!

Interessant sind die Abgaben für das ¼ Feldlehen, das vormals zur Johanniter Ordens Commende Öttingen gehörte.

Dafür musst der Lehensträger jährlich geben nach Öttingen:

Ewiger Zins 13 xr. 4 hl., 25 Stück Eicher, ½ Henne, 10 Stück Käse, 1/8 Pfund Wachs, 1/16 Pfund Öl. Fixierter Gross und Kleinzehent 43 xr. 4 hl. Zehentgeld zu Hospitalstiftung 3 xr.!

Lt. Übergabsbrief vom 12.03.1818 übergibt Michael Voglgsang, Bauer von Laub, zum Veitenmichl, sein Anwesen, Stadl, Stallung und ¼ Feldlehen, 3/8 Morgen Acker, im Mühlfelde, ½ Tgw. Wiesen an der Rorach, ½ Tgw. Wiesen von 1 Tgw. Wiesen am Öttinger Weg, ½ Morgen Acker, ¼ Morgen Acker, 2 Beet Krautgarten, 5 Morgen Holz im Wemdinger Distrikt, ¼ Dullenhoflehen mit 5 % handlöhnig, 8 % Grundzins, 2 Mezen ¼ Sechz. Roggengilt, 4 Mezen 2 Sechz. Habergilt ... seinem Sohne Joseph Voglgsang um 3200 fl. Davon darf er 1500 fl. als Heiratsgut einbehalten. Dreingabe: 2 Kühe, 1 Wagen 1 Pflug, 2 Eggen, Heu und Stroh, alles Schiff und Geschirr, 1 Bett mit Bettstadt, 2 leere Bettstätten, 2 Truhen, ein Tisch, 2 Stühle. Der Vater will ab Jacobi für sich leben und verlangt keinen Corpus, aber im Stall will er sich eine Wohnung einbauen.

Lt. Heiratsbrief vom 12.03.1818 heiratet Joseph Voglgsang die ledige Josepha Löffladt, Tochter des Franz Löffladt, gewesten Schmieds in Laub.

Die Braut bringt 1000 fl. Bargeld, 100 fl. für Ausfertigung, ½ Tgw. zweimädige Wiesen, 1 Kuh im Werte von 300 fl. Die Trauung fand am 01.09.1818 statt.

Michael Voglgsang hat lt. Brief vom 17.08.1822 aus der Anton Facklerischen Gantmasse die Sölde 79 mit Gemeinderecht um 920 fl. eingesteigert. Er musste aber dort der Barbara Fackler lebenslängliche Wohnung geben. Der Bruder von Michael Voglgsang wurde Pfarrer in Handzell um Ammersfeld. Er hiess Andreas Voglgsang. Er hat am 13.02.1835 auf jeden Vermögensanspruch verzichtet.

Joseph Voglgsang ist geboren am 02.02.1795 und am 18.07.1859 gestorben. Josepha Löffladt ist am 19.12.1799 geboren. Joseph Voglgsang hat mit Joseph Seefridt Nr. 14 vielfach Güter gekauft und dann wieder verkauft, z.B. 1838 vom Mayerhof.

Lt. Heiratsbrief vom 10.09.1859 heiratet Joseph Voglgsang, der von seinem Vater das Bauerngut Nr. 20 um 4500 fl. übernommen hatte, die Bauerstochter Marianna Trollmann von Nittingen. Sie bringt 2200 fl. Heiratsgut und 150 fl. für Ausfertigung und 50 fl. für eine Kuh, die in der Summe eingeschlossen sind. Die Ehe wurde am 25.10.1859 geschlossen. Im Jahre 1852 kamen 6 Gemeindeteile zu dem Besitz: 2,92 Tgw.!

Anno 1852 beträgt der festgesetzte Bodenzins: 16 fl. 36 xr 2 hl.
Fixierte Grundabgabe von 1853: 23 fl. 4 xr. ¼ hl.
Besitz 1852: 31,77 Tgw., Verh. Zahl 354, 7. Steuer: 5 fl. 54 xr.!

Joseph Voglgsang hatte um 1854 einen Besitz bei 31,77 Tgw. Dann hat am 13.09.1859 lt. Not. Urkunde nach dem Tode des Vaters dessen Sohn Joseph den Besitz zu 30,04 Tgw. (1,73 Tgw. sind verkauft worden) übernommen um 4500 fl.

Joseph Voglgsang erhöhte seinen Besitz durch Zukauf auf 39,30 Tgw.! Dabei hatte er vom Mayerhofbesitzer Sebastian Braun lt. Brief vom 03.04.1860 3,37 Tgw. um 1200 fl. erkauft.

Lt. Not. Urkunde vom 29.08.1886 erkaufte den Gesamtbesitz mit den Gütern in Wechingen um 20.821 Mark 43 Pfennig Josef David Gutmann und Hirsch Gutmann, Öttingen. So war also auch dieser unter den Hammer gekommen.

Von den Gütern, die versteigert wurden, hat Andreas Lechner am 13.10.1886 2,44 Tgw. um 2142,86 Mark erkauft. Die Güter wurden zum größten Teil verkauft.

Lt. Not. Urkunde vom 03.12.1886 kaufte Alois Bayerle von Munningen den Besitz zu 11,87 Tgw. Er gab dafür sein Anwesen her und zahlte noch 2943 Mark drauf.

Lt. Not. Urkunde vom 10.01.1889 kaufte den Besitz Sebastian Mielich von Dürenzimmern um 10.125 Mark. Besitz: 11,87 Tgw.

Im Jahre 1888 wurde das ganze Anwesen neu auferbaut, weil es bei dem großen Brande völlig niedergebrannt war. Er war Schmied und baute eine Schmiede.

Mielich Sebastian, geb. 01.02.1857 in Deiningen, heiratet am 07.05.1889 die Margareta Braun, geb. am 08.01.1859 auf Nr. 28, gestorben 10.03.1928. Dieser übergab sein Anwesen seinem Sohne Karl Mielich, ebenfalls Schmied.

Karl Mielich, geb. 14.01.1888, Nr. 20, heiratete am 01.02.1921 die Helene Löffladt, geb. 01.05.1890 auf Nr. 7. Mielich Karl erhielt den Besitz durch Übergabe lt. Urkunde vom 16.12.1920 um 14.000 Mark inkl. Es waren 17,93 Tgw. Grundbesitz.

Eine Tochter des Sebastian Mielich mit Namen Anna wurde Dominikanerin in Landsberg. Eine weitere Tochter Rosa heiratete auf Nr. 65 zum Galli. Die beiden Töchter Mathilde und Margareta blieben unverheiratet!

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