Ahnen- und Familienforschung Vog(e)lgsang
als 1764 einfach das "e" verschwand

Laub - Hausnummer 10 

Hausname: Dächenbauer, dieser Name stammt von dem Anwesen in Munningen, aus dem Bernhard Randi herstammt. Pfeifferle, 1801 und 1760: aufm und ufm Pfeifferhäusl.

In der Hauptgüterconscription von 1752 wird diese Sölde beschrieben:

Joseph Fackhler besitzt die Sölde, die zum Castenamt Wemding gehört, Erbrecht besitzt, Hoffuß 1/16, fourage 26 xr. 1 hl.

Eigene Güter: 50 Peet A., 11 Peet Krautgarten, 1 Tgw. Wiesen

Davon bezahlt er Steuer: 1 fl. 49 xr. 1 hl.

Im Hofanlagebuch von 1760 steht: Joseph Fackhler, jetzt Erasmus Reicharzer ufm Pfeifferhäusl. Castenamt Wemding, Erbrecht, Hoffuß 1/16, Herdstättgeld 25 xr., Jagdschawerch 3 3/4 xr.

Besitzer der Sölde:

Als erste Besitzer dieser Sölde sind mir Georg Fackhler und sein Eheweib Agnes Mayr bekannt. Die beiden schlossen die Ehe am 30.10.1670.

Seine Eltern: Georg und Barbara ufm Platz
Ihre Eltern: Benedict u. Barbara

Georg und Agnes Fackhler übergaben lt. Brief vom 30.05.1719 ihre Söldenbehausung neben Fr. Xaver Schneidt, Bierpreu, und Matthias Reicharzer, Halbbauer, ihrem lieben Sohne Joseph Fackhler. Dabei ist ein Stadl, Gärtl und 1 Kuh.

Übergabspreis: 400 fl.

Die Trauung war am 02.05.1719 mit Anna Maria Schiele von Megesheim.

Lt. Übergabsbrief vom 16.02.1764 übergibt der Witiber und Söldner Joseph Fackhler seiner ehelischen Tochter Anna Maria und ihrem zukünftigen Ehemann Simon Praun seine Söldenbehausung samt Stadl und Gärtl zwischen Johann Praun, Bierpreu, und Lorenz Hörmann gelegen mit Dareingab des Viehes und Inventars und der vorhandenen Grundstücken um 1.500 fl. 300 fl. darf sie von dieser Summe als Heiratsgut einbehalten.

Lt. Heiratsbrief vom 16.02.1764 schließt Anna Maria den Ehevertrag mit Simon Praun, Sohn des Benno Praun und der Elisabeth Praun. Er bringt ihr 1000 fl. Heiratsgut, 500 fl. bar und 500 fl. in Gütern. Am gleichen Tage verspricht der Vater Benno Praun seinem Sohne Simon noch weitere 350 fl., die er aber erst nach dem Tode des Vaters erhalten soll.

Die Trauung fand am 05.03.1764 statt.

Simon Praun ist geboren am 16.09.1722 und am 10.09.1796 gestorben.

Nach dem Tode seiner 1. Frau Anna Maria Fackhler heiratete Simon Praun am 07.05.1767 die Magdalena Rauwolf von Megesheim, die am 06.01.1809 mit 78 Jahren gestorben ist.

Aus der 1. Ehe waren keine Kinder da.

Aus der 2. Ehe mit Magdalena gingen 3 Kinder hervor:
 

  1. Walburga, geb. 16.04.1768, die dann den Erasmus Reicherzer heiratete
  2. Johann Georg, geb. 14.10.1769 und gestorben am 29.10.1769
  3. Marianna, geb. 07.03.1774, die am 02.07.1811 den Petrus Voglgsang auf Nr. 55 heiratete und am 15.05.1855 starb


Lt. Heiratsbrief des Witiber Simon Praun vom 06.04.1767 schliesst er den Ehevertrag nach dem Tode seiner 1. Frau mit M. Magdalena, Tochter des Melchior Rauchwolf und Anna Maria von Megesheim. Heiratsgut bringt sie 200 fl. und eine Ausfertigung.

Lt. Übergabsbrief vom 05.04.1791 übergeben Simon Praun und sein Eheweib M. Magdalena ihrer Tochter Walburga und deren zukünftigen Ehemann Erasmus Reicharzer, ledig, vogtbar, ihre Söldenbehausung samt Stadl und Hofraithung, einem grossen Gärtl, zwischen Ulrich Praun, Präuer, und Lorenz Hörmann, 8 St. Vieh, das ganze Bauernwerk, ca. 18 Grundstücke um 3.400 fl.

Davon darf die Übernehmerin 800 fl. als Heiratsgut einbehalten.

Lt. Heiratsbrief vom 05.04.1791 schließt sie dann den Ehevertrag mit Erasmus Reicharzer, ledig, vogtbar, wobei der Hochzeiter ihr 2.000 fl. Heiratsgut verspricht. Davon 600 fl. in Gütern und 1.400 fl. Bargeld. Nun, die beiden hatten ein gutes Anfangen!

In der Fassion vom Jahre 1808 schildert Erasmus Reicharzer seine Sölde also:

Die Sölde beim Pfeifferle. Erasmus Reicharzer, Söldner.

Ein gemauertes Söldenhaus mit hölzernem Stadl und unbedeutendem Grasgarten, ganzes Gemeinderecht, Weiderecht für 8 St. Vieh, Nutzanteil an den unverteilten Gemeindegründen. Grundzins und Kuchendienst zum Rentamt Graisbach, Blutzehent zur Pfarrei Laub. Von mehreren Feldern im Unterfeld gibt er den Kleinzehent zur Pfarrei Wechingen. Er muss auch Privatzehent geben. Naturalscharwerck ist unbedingt!

Auch diese Sölde kam auf die Gant. In der Vergantungssache des Erasmus Reicharzer wurde aber am 09.07.1823 ein Vergleich geschlossen vor Gericht. Danach sollte das ganze Anwesen dem Sohne Johann Reicharzer überlassen bleiben, unter der Bedingung, dass er die 2.060 fl. Schulden bezahlt. Das Anwesen wurde ihm am 05.05.1826 zugeschrieben.

Besitz: Söldenhaus, Stadl, Stallung, 1/8 Grasgarten, Aecker hat er: 1/2, 3/8, 1/4, 1/4, 5/8, 7/8, 1/16, 1/4, 1/8, 3/8, 1/4, 1/2, 1/4, 3/4, 1/4, 1/4, 1/4, Tgw.! 7 Peet Krautgarten, ca. 2 1/2 Tgw. Wiesen. Welch kleiner Parzellen von Aeckern!

Nun kommen dem verarmten Johann Reicharzer seine Schwester Walburga und sein Oheim Peter Voglgsang zuhilfe. lt. Schenkungsvertrag vom 30.01.1828 schenkt ihm seine Schwester von ihrer Forderung, die 525 fl. beträgt, 125 fl. und Peter Voglgsang den beiden Geschwistern Johann und Walburga Reicharzer sein Guthaben bei ihm in Höhe von 500 fl. Allerdings so, dass ihm Johann R. 400 fl. zugute kommen und der Schwester 100 fl. Damit wurde Johann Reicharzer um 525 fl. erleichtert. Als Grund geben die Wohltäter an, damit er eine gute Partie machen und fort kommen könne.

Lt. Brief schliesst jetzt Johann Reicharzer (Brief vom 30.01.1828) unter Assistenz des Gemeindevorstehers Peter Voglgsang den Ehevertrag mit der Marianna Auernhammer von Wolferstadt. Sie ist 26 Jahre alt. Die Braut verspricht 600 fl. Heiratsgut und 75 fl. für Ausfertigung.

Hier wird noch ein Zeugnis des Pfarrers Johann Carl angeführt. Demnach ist Johann Reicharzer am 18.05.1793 geboren. Er habe vom 12. - 18. Jahre die Feiertagsschule besucht und sich sehr gute Noten erworben.

Die Trauung war am 19.02.1828.

Lt. Ehevertrag vom 30.04.1830 ist die 1. Frau M. Anna, geb. Auernhammer, des Johann Reicharzer, kinderlos gestorben. Nun schliesst der Witiber den Ehevertrag mit der ledigen Schiedstochter Walburga Löffladt, geb. 17.06.1804.

Die Braut erhält 800 fl. Heiratsgut und 45 fl. für Ausfertigung. Der Hochzeiter taxiert seinen Besitz auf 2.000 fl. Dbei haber er noch 885 fl. Schulden.

Nach dem Tode seiner 2. Frau schließt der Witiber und Söldner Johann Reicharzer lt. Brief vom 15.06.1831 den Ehevertrag mit Anna Maria Schneidt, Tochter des Joseph Schneidt. Sie bringt ihm 700 fl. Heiratsgut und eine Ausfertigung zu 65 fl. Er hat noch 765 fl. Schulden. Dem erstehelichen Kinde wurden 770 fl. Muttergut ausgezeigt.

Die Trauung fand am 05.07.1831 statt.

Anna Maria geb. Schneidt ist geboren am 15.12.1807 und am 03.07.1877 gestorben. Er ist gestorben am 27.05.1863.

Der Grundbesitz des Johann Reicharzer um 1850: 23,32 Tgw.! Steuer: 4 fl. 6 xr., Bodenzins von 1852: 6 fl. 30 xr. 2 3/4 hl.

Im Jahre 1852 kommen 6 Gemeindeteile dazu: 2,92 Tgw.!

Johann Reicharzer hat an Grundstücken dazu gekauft:

Lt. Brief vom 29.03.1833 hat er von dem Vater seiner Braut Walburga Löffladt die Pln. 127 im gehenden Feld und die Pln. 2369 Langwiese erworben. Gekauft hat er Pln. 2157 und 2157 1/2 und 2157 1/3 zu insgesamt 221 Dez. von Lämmle Bär lt. Br. vom 10.04.1848 um 975 fl.

Lt. Not. Ur. v. 09.04.1863 hat der Sohn Johann Reicharzer den Besitz zu 23,23 Tgw. um 7.500 fl. von seinem Vater erworben.

Dann hat der Sohn Johann Reicharzer lt. Not. Ur. v. 20.05.1863 an die Juden Michelbacher Abraham und Consorten um 2.200 fl. 5,88 Tgw. Grund verkauft. Es blieb noch 17,35 Tgw.!

Johann Reicharzer, geb. 21.03.1831 auf Nr. 10, gest. 17.10.1907, heiratet am 09.06.1868 die Walburga Rauch, geb. 26.03.1834 in Amerbach, gest. 05.04.1872.

Dann heiratet Johann Reicharzer die Marianna Lechner, geb. 24.08.1829 zu Megesheim, gest. 22.04.1905. Trauung war am 19.11.1872.

Den Besitz hat dann lt. Not. Ur. v. 08.08.1907 der Sohn Sebastian Reicharzer mit Besitz in Wechingen und Schwörsheim um 8.225,71 Mark erworben. Es sind 18,30 Tgw.!

Sebastian Reicharzer ist geboren am 22.03.1870 auf Nr. 10 und am 05.10.1919 gestorben. Er hat am 10.09.1907 die Theresia Wager von Amerbach geheiratet. Sie ist geboren am 13.11.1881.

Sebastian Reicharzer verkaufte dieses Anwesen Nr. 10 lt. Not. Ur. v. 01.06.1908 um 17.900 Mark incl. an Bernhardt Randi. Er kaufte Nr. 17!

Bernhard Randi, geb. 28.08.1880 in Munningen, heiratete am 09.02.1909 die Aloysia Voglgsang von Nr. 40, geb. 29.02.1882.

Lt. Übergabsbrief v. 02.09.1952 erwarb das Anwesen der Sohn Otto und seine Frau Josephine mit Besitz in Amerbach und Schwörsheim.

Besitz: 18,30 Tgw.!

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